Interreligiösen Friedensgebet
„Christen und Muslime glauben an einen Gott“: Drei Religionen treffen sich zum gemeinsamen Gebet
Zur „Frühjahrsrunde“ des „Interreligiösen Friedensgebet“ trafen sich in der Aula der Holnstainerschule wieder katholische und evangelische Gläubige und Muslime. Pastoralreferent Markus Brunnhuber übergab nach der Begrüßung das Wort an Adnan Sürek vom „Verein türkischer Arbeitnehmer“, der betonte: „Christen und Muslime glauben an einen Gott, der uns alle erschaffen hat, der uns liebt und uns aufruft, einander zu respektieren und in Frieden zu leben“.
Edeltraud Heinritzi (kath. Pfarrei Herz Jesu) rief zum „Dialog zwischen den Religionen“ auf und betete „um Frieden in den Herzen, Frieden in allen Zelten, Häusern und Palästen und um Frieden für die Schöpfung“. Imam Mohammed Ali Erdogan rezitierte aus der Sure „Bakara“, der längsten Sure des Korans, im Sprechgesang u. a. die Verse 285 und 286, die Saltaban Fatih ins Deutsche übersetzte (u. a. „Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. Ihr kommt nur zu, was sie verdient hat, und angelastet wird ihr nur, was sie verdient hat“). Christel Obermüller (evang-luth. Kirchengemeinde) legte Gedanken zu Psalm 34, Vers 15 dar: „Suche den Frieden, wo immer du ihn erzählst und schmerzlich vermisst, wo er verloren gegangen ist, auf der Strecke geblieben, unter die Räder gekommen ist“. Ihr Glaubensbruder Mathias Fritzsche ging auf Jesaja 2, Vers 4 (ebenfalls aus dem Alten Testament) ein: „Unbegreiflicher Gott, pflanze in die Herzen aller Völker und Nationen die große Vision vom Frieden, damit sie einander nicht länger mit Waffen zerstören und nicht noch weiter Kriege führen“.
In eindringlichen Momenten der Stille, begleitet mit sanften Gitarrenklängen von Markus Brunnhuber, äußerten mehrere Teilnehmer Fürbitten, u. a. zu Alternativen für militärische Aktionen und zum Begehen neuer Wege. Christel Obermüller sprach das Gebet der christlichen Gemeinde („Schöpfer der Natur und der Menschheit der Wahrheit und der Schönheit, zu dir beten wir“) und Edeltraud Heinritzi trug das Friedensgebet von Franz von Assisi vor („Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst“). Markus Brunnhuber schloss sich mit den „Gebet für unsere Erde“ („Allmächtiger Schöpfer, überflutete uns mit Frieden“) und Mathias Fritzsche sprach das Gebet der Vereinten Nationen („Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im Weltall“). Am Ende stimmten die rund 25 Besucher (darunter Altbürgermeister Franz Heinritzi und der früher in Bruckmühl tätige Pastoralreferent Thomas Goltsche) in Hebräisch und Deutsch „Hewenu shalom alechem - wir wollen Frieden für alle“ an. Am Ende der Gebetsrunde dankte Markus Brunnhuber allen Teilnehmer kündigte das nächste „Interreligiöse Gebet“ für den 27. Juli 2025 an.
Johann Baumann