Orgelprojekt
Die neue Orgel von Herz Jesu Bruckmühl
Orgel-Projekt:
Das Gutachten des Orgelsachverständigen Prof. Friedemann Winklhofer zur alten Orgel endete 1995 mit der Feststellung: „Bei diesem materialmäßig äußerst minderwertigen Instrument wäre jede Art von Reparatur oder Generalüberholung absolut vergeudetes Geld,“. So beschloss die Pfarrverwaltung, eine neue Pfeifenorgel anzuschaffen. 2004 übernahm der Förderkreis Orgel die Unterstützung der Finanzierung des Orgelprojektes.
Zur Einweihung, am 15. Mai 2011 waren 325.000 € vorhanden, womit das Instrument Orgel und ein Teil der Emporenrenovierung (Bodenverstärkung, neuer Boden, neuer Putz der Rückwand) abgedeckt waren. Heute, mit einem Kontostand von rund 332.000 € kann man das Projekt als abgeschlossen ansehen. Die für unsere Gemeinde enorme Summe für das „Jahrhundertwerk“ wurde allein durch Aktionen und Spenden Bruckmühler Bürger ermöglicht (keine Zuschüsse!).
Die Orgel baute die Firma Frenger und Eder aus Bruckmühl-Heufeld, der Kirchenmaler Josef Eichler übernahm die farbige Fassung der Orgel und der Zimmerer Andreas Sollerspöck stabilisierte und erneuerte den Emporenboden für die Orgel.
Disposition der neuen Orgel in der Pfarrkirche Herz Jesu Bruckmühl
Indien-Projekt:
Als Besonderheit wurde parallel zum Orgelprojekt ein humanitäres Projekt beschlossen, um beim Sammeln für die neue Orgel den Blick auf die Not der Welt nicht zu verlieren. Von allen Aktionen der Pfarrei und des Förderkreises zugunsten der Orgel flossen automatisch 10% auf ein Konto, das Projekte in Indien, der Heimat von Pater Mani und Pater Sunil, unterstützt. Bis heute gingen zusätzlich 15.000 € nach Indien.
Förderkreis Orgel
Der „Förderkreis Orgel Herz Jesu Bruckmühl“ war ein offenes Team der Pfarrei aus sieben „ständigen“ und fallweise acht weiteren Mitgliedern. Er führte ab dem 12. März 2004 alle Abstimmungen zwischen Seelsorgeteam, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat und kam dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit über die sieben Jahre hinweg zum zunächst bezweifelten Erfolg. Mit einem Grundstock von 42.000 € übernahm er zunächst die Aufgabe, 300.000 € zu „organisieren“. Nach Aktualisierung der Angebote im Januar 2008 waren es 310.000 € und im Herbst 2010 nach Beschluss, die farbliche Fassung der Orgel vorzuziehen und auch die notwendige Renovierung der Empore zu übernehmen, 330.000 €. Bemerkenswert: Trotz dieser zusätzlichen Spenden blieb das Spendenaufkommen für alle anderen in der Pfarrei laufenden Projekte auf gleicher Höhe wie vorher.
In über 75 Sitzungen organisierte der Förderkreis 15 Konzerte, drei große Bewirtungen (gestiftetes Spanferkelessen im Rumpel-Salettl, zwei Gulaschessen mit Pfarrer Titusz). Er erstellte drei Kalender und führte zwei Haussammlungen durch. Es gab wiederkehrende Aktionen, wie z. B. 13mal die Sammlung von Altpapier, viele Kuchenverkäufe und Mitwirken an Oster- und Adventsbasaren. Besonderheiten waren die „Orgel-Semmel“, viermal der 15 m lange „Orgelzopf“ und der „Orgeleisbecher“. Die Aktion „Patenschaften für Orgelpfeifen“ wurde 2009 ins Leben gerufen und erbrachte über 40.000 €, die Versteigerung der alten Orgelpfeifen nach Abbau der Orgel rund 5.000 €. Glanzlichter waren das Benefizkonzert des Bundespolizeiorchesters, die „Serenade im Garten“ mit dem Preysing-Quartett, das Mysterienspiel mit Markus Eham, Konzerte in der Kirche mit dem evangelischen Jugendchor, der „Camerata Vagen“, „a quattro“, „Brass Esprit“, „Kommusikation“, den „Jungen Münchner Blechbläsern“ und unserem Kirchenchor. Vereine, Gruppen und Einzelpersonen unterstützen das Projekt mit dem Erlös von Konzerten, Kollekten, Tombolas oder Verkaufsaktionen (Männergesangsverein und Chorgemeinschaft Bruckmühl, GTeV „D’Wendlstoana“, Siedlerverein, Hans Schnitzlbaumer, Quiltgruppe, Flötengruppe Elke Gross, …). Großen Zuspruch fand auch das „Indische Essen“ mit Pater Sunil. Es wurden große Summen gespendet (KDFB Bruckmühl) und es gab Unterstützung in Organisation und Durchführung von Großaktionen (SV-Bruckmühl, Gartenbauverein, Gemeinde Bruckmühl).
Kurz-Charakterisierung der Orgel durch die Orgelbauer:
Keinem anderen Musikinstrument liegt eine derart komplexe Konstruktion zugrunde wie der Orgel. Jede Orgel wird auf die jeweiligen Gegebenheiten bis ins kleinste Detail speziell und individuell geplant und gestaltet. Die musikalischen Bedürfnisse, das Verhältnis des Instrumentes zum Raumvolumen, akustische Eigenschaften und architektonische Gestalt der Kirche bestimmen Dimension, Klangbild und die äußere Erscheinung. Die besondere architektonische Form des Instrumentes fügt sich gut ein und erweist mit dem verwendeten Material eine Referenz an den Stil der Kirche, um mit dieser im Einklang zu stehen.
Das neue Instrument wurde mit 23 Registern ausgestattet, verteilt auf Haupt-, Schwell- und Pedalwerk. Die Eigenständigkeit dieses Werkes spiegelt sich in der konzeptionell durchdachten Disposition wieder. Die Einsatzmöglichkeiten sind durch die schönen Begleitregister, die charakteristischen Einzelstimmen, das strahlende Pleno und kräftige Tutti außergewöhnlich und vielfältig. Klanglich ist die neue Orgel in erster Linie auf die liturgischen Aufgaben im Gottesdienst ausgerichtet, sie dient zur Unterstützung und Führung des Gemeinde- und Chorgesanges, eignet sich aber auch zur Begleitung von Gesangs- und Instrumentalsolisten. Das musikalische Konzept ermöglicht die Interpretation aus vielen Stilbereichen und ist somit auch für Konzerte bestens geeignet. Die Fülle der Pfeifenarten aus Metall und Holz in den unterschiedlichsten Größen haben alle nur ein Ziel: Sie sollen in Ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit zusammenwirken und Harmonie erzeugen. Klang, Architektur und Technik bilden eine Einheit, diese Einheit ist eine von vielen Voraussetzungen, die aus einer Orgel ein „Kunst-Werk“ werden lassen.
Disposition der neuen Orgel in der Pfarrkirche Herz Jesu Bruckmühl
I. Manual: Hauptwerk |
II. Manual: Schwellwerk |
Pedalwerk |
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1. Bourdon 16'
2. Principal 8' 3. Gedeckt 8' 4. Viola da Gamba 8' 5. Octave 4' 6. Rohrflöte 4' 7. Superoctave 2' 8. Mixtur 1 1/3' 9. Trompete 8' |
10. Holzflöte 8'
11. Salicional 8' 12. Vox coelestis 8' 13. Prinzipal 4' 14. Traversflöte 4' 15. Nasat 2 2/3' 16. Blockflöte 2' 17. Terz 1 3/5' 18. Mixtur 2' 19. Oboe 8' 20. Tremulant |
21. Violon 16'
22. Subbass 16' 23. Octavbass 8' 24. Gedecktbass 8'* 25. Choralbass 4'* 26. Posaune 16' 27. Trompete 8'* 28. II - I Koppel 29. II Sub-Koppel 30. II - I Sub Koppel 31. I - Pedal-Koppel 32. II - Pedal Koppel |
- Anzahl der Holz und Metallpfeifen: 1348 Stück
- Höhe: 5,10m
- Breite: 3,81m
- Tiefe: 2,91m
- Gewicht: ca. 4000kg
- Entstehungszeit: ca. 4800 Stunden
- Mechanische Spiel- und elektrische Registertraktur
- Elektronische Setzerkombination für die Registrierung mit 4000 Kombinationen
Heimold Prosser