Frauenbund Bruckmühl: Wallfahrt nach Tuntenhausen
Corona geschuldet, war die Entscheidung relativ kurzfristig – „wir machen eine Wallfahrt!“
Wohin? – In die nähere Umgebung – nach Maria Himmelfahrt, Tuntenhausen! –
Wann? – Am 22. Juli! – Was für eine Fügung, am Tag der Maria Magdalena, die vor fünf Jahren von Papst Franziskus zur Apostelin erhoben wurde!
Ein Novum – Pfarrer Augustin Butacu, der Geistliche Beirat unseres Frauenbundes begleitete uns, und zelebrierte die Eucharistiefeier mit wunderbaren Predigtgedanken zu den beiden Marien. Zwei unserer Frauen brachten sich wieder mit dem Vortragen der Lesung und der Fürbitten ein.
Auch Karl Vater, der Organist von Herz Jesu fuhr zu unser Aller Freude mit und übernahm bravurös den musikalischen Part der Messe. Es war eine wunderbar stimmige Feier in Maria Himmelfahrt – die i. J. 1942 zur päpstlichen Basilika minor – von Papst Pius XII. erhoben wurde; ausgestattet mit den Privilegien – Schirm und Papstwappen des jeweils amtierenden Papstes - .
Etwa um 1000 findet die Kirche von Tuntenhausen erstmals Erwähnung sie gehörte zum Kloster Tegernsee, später zum Bistum Freising, dann bis zur Säkularisation zum Augustiner Chorherrn Stift Beyharting. Bereits im 15. Jahrhundert entwickelte sich eine lebhafte Wallfahrt zum Tuntenhausener Gnadenbild, so dass eine größere gotische Kirche, schon mit dem wuchtigen Doppelturm, gebaut wurde. Nach dem Brand von 1548, entstand um das unversehrte Gnadenbild im Choroktagon Anno 1629, die dreischiffige Hallenkirche wie wir sie jetzt kennen.
Maria mit dem Kinde Jesu auf dem Arm, fand im Jahre 1750 die heutige Gestaltung. Zu fünfundzwanzig verschiedenen Anlässen gibt es Kleider für Mutter und Kind sowie die passenden Kartuschen, in der Art von Klosterarbeiten gestaltet.
Eine großzügige Schenkung von Kurfürst Maximilian I. war der Hochaltar samt Chorgitter; so entsteht der Eindruck einer Kapelle. Die Seitenaltäre sind flankiert links von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten – rechts von Josef mit dem Kinde Jesu sowie Joachim mit seinem Kind Maria. Im Chorumgang wird man von den zwölf Aposteln begleitet; farbig gefasst und frisch restauriert in einem wunderbaren Kontrast zur strahlend weißen Raumschale, der Original Farbgebung von 1629. Die Kanzel ist gekrönt mit König David an der Harfe; vis a vis das Kreuz mit der schmerzhaften Mutter Jesu. Diese Ausstattungen sind weitere Stiftungen wie von Graf Tilly, vom Hofkammerpräsidenten und von verschiedenen Patrizierfamilien.
Des Weiteren finden wir im Chorumgang als Wallfahrtsgaben und Dank für die erhörten Bitten riesige, großartig gestaltete Kerzen, Votivbilder und Devotionalien. Das erste Mirakel ist aus Brettschleipfen belegt, und die weiteste noch bestehende Wallfahrt kommt von Söll in Tirol. Stolz an höchster Stelle im Altarraum über dem Gnadenbild – Maria mit dem Kind – ist es deutlich lesbar – VIRGO POTENS – mächtige Jungfrau! Im J. 1875 erbauten sich die Grafen von Arco Zinneberg eine Gruft mit in Spätgotisch gehaltener Turmkapelle, und gleichzeitig wurden die barocken Hauben der Turmspitzen in die jetzigen Spitzhelme ausgetauscht.
Am 24. November 2019 konnte die Basilika nach einer umfassenden Sanierung und Restaurierung, wieder feierlich eröffnet werden; mit dem klangvollen Spiel der neuen Orgel von der Fa. Linder aus Nußdorf, die diese hinter das wunderbare „alte“ Prospekt eingebaut hat. Eingedeckt und geschützt ist die Kirche nun mit Schieferschindeln, und die Auseinandertriftung des Dachgebälks wurde im Kirchenraum mit Spezial Verspannungen und – Streben versehen, und so stabilisiert.
In der Original Sakristei von A.D. 1629 verabschiedeten sich 56 Wallfahrerinnen von Kirchenpfleger Gerhard Selig, zum Dank mit einem herzlichen Applaus, für die großartige Kirchenführung.
Abrundung fand diese besondere Wallfahrt, unter den schattigen Bäumen, bei strahlendem Wetter im benachbarten Garten des Café Pronberger statt.
Edeltraud Heinritzi
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