Frauenbund Bruckmühl: Wallfahrt auf den Bogenberg zur „Schwangeren Madonna“
Pünktlich fuhr der vollbesetzte Bus bei Kaiserwetter am 3. August nach Bogen in den Gäuboden bzw. an die Donau. Bereits beim „Grüß Gott“ der Frauenbund Vorsitzenden Anni Niedermair, sowie mit dem Gruß von Pfarrer Augustin Butacu und seinen guten Reisewünschen, hatte der Bus die Gemeindegrenze gut hinter sich gelassen. Eine besondere Freude war es, dass aus allen Pfarreien Bruckmühls, sowie Gäste außerhalb der politischen Gemeinde die Wallfahrtsgruppe stellten.
Die Einstimmung zur Wallfahrt ist ein „Muss“ und wurde in großartiger Weise angenommen.: „Im Lesungsauszug sagt Gott ewige Liebe und Treue zu; der Tagesgedanke war, Gott erhört nicht nur Gebete sondern auch Seufzer; und im Gebet wurde um die Führung an der Hand des Ewigen gebeten, um sicher durch die Zeiten zu schreiten.“ „In den Meditationstexten erklärte der Meister einmal, wie sich seine Erleuchtung auf ihn ausgewirkt hat, und auf die Frage des Königs wie er sich mit Gott vereinen könne antwortete der Meister – mit Stille d. h. Meditation.“ So hielt die Wallfahrtsgruppe eine zehnminütige kontemplative Meditation im Bus, die mit der Bitte um den Segen Gottes ihren Abschluss fand.
Um 11.00 Uhr feierte Pater Darrek in der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg – Maria Himmelfahrt – zur „Schwangeren Madonna“ mit der Gruppe in allerfreundlichster Art, Eucharistie. Die Organistin spielte die Lieder ein, Lydia Keller und Emmi Geiger trugen die Lesung und die Fürbitten vor. Der Pater nahm die Frauen, in seiner Predigt über die Schönheit der Frauen, ganz gefangen: „Schön wie die Blumen, schön im Herzen und im Geiste, schön in der Liebe – und dies führt direkt zu Maria in ihrer Schönheit der Hoffnung – und gipfelt in der Schönheit Gottes!“
Im 11. Jh. erklärte der Pater, von den Franziskaner Minoriten, landete gegen die Fluten der Donau das steinerne Gnadenbild auf dem Marienstein, und Graf Aswin nahm es mit sich in seine Schloßkapelle auf dem Bogenberg und das war der Beginn der Wallfahrt. Durch die Entwicklung des immer stärker werdenden Pilgerstroms entschloss sich der Graf zur Schenkung von Madonna samt Kapelle an die Benediktiner von Oberalteich. Der Kirchenbau so wie wir ihn heute sehen mit dem integrierten sechseckigen, frühgotischen Turm war 1463 abgeschlossen. Über die Jahrhunderte gab es die verschiedensten Veränderungen im Innenausbau bis hin zum Rokoko, wo im 19. Jh. versucht wurde, den gotischen Charakter wieder herzustellen. Mitte des 20. Jh. erhielt die Kirche zwei völlig neue, moderne Altäre als Hochaltar und Gnadenaltar mit dem Gnadenbild im Schrein. Ein Novum ist die seit dem 15. Jh. bestehende Wallfahrt der Holzkirchner aus Niederbayern; sie gehen alle zwei Jahre mit ihrer dreizehn Meter langen und ein Zentner schweren Kerze, aus Holzkern und mit Wachs umwickelt – als Jesus Symbol, auf den Bogenberg.
Gestärkt durch Speis und Trank in der „Schönen Aussicht“ am Bogenberg, ging die Reise zur Benediktiner Abtei Metten, dort war Pater Norbert bereit zur Bibliotheksführung. Die Barockbibliothek, der bekannteste und schönste Raum der Abtei entstand 1720 – 1722. Bei der Säkularisation rettete v. Aretin die wertvollsten Bücher und brachte sie in das Archiv nach München, die anderen wurden an Papiermühlen verkauft. 1830 konnte die Bibliothek wieder neu bezogen werden, und einer Abtei würdig sind bis heute 35.000 Bände angesammelt. Die stützenden Säulen sind aus Granit aber mit polierten Gipsallegorien sowie die Sockel mit Marmor-Scheinmalereien verkleidet. Holzinger war der Stuckateur und Innozenz Waräthbücher der Freskant. Die Deckenfresken zeigen z. B. die vier abendländischen Kirchenväter – Augustinus, Ambrosius, Gregorius und Hyronimus. Großes Erstaunen ruft ein Fresko hervor, das die Kirche in Gestalt einer Frau mit Tiara zeigt, die sich gegen die Reformatoren wehrt. Weitere Fresken zeigen Hyronimus bei der Lektüre von Cicero und Odo v. Cluy liest Vergil. Die Fresken und Stuckdekorationen sind Sinnbild dafür, dass Weisheit nicht allein aus Büchern erlangt werden kann, sondern nur mit der göttlichen Gnade!
Alles in Allem konnten die Frauen und Männer hochinteressantes sehen und hören.
Nach soviel „Geistiger Speise“ war dem Körper auch eine Labung vergönnt; die Einkehr fand im Klostercafè statt - wunderbar, entspannend und erholsam bei Kaffeè und Kuchen, Eis und div. erfrischenden Getränken.
Gut und sicher chauffierte Karl, nach dem „Auf Wiedersehen“ von Anni Niedermair, die Wallfahrtsgruppe zurück nach Bruckmühl!
Ein wunderbarer von Gott geschenkter Tag.
Edeltraud Heinritzi
Luftbild: Alois Laumer oberpfalz-luftbild.de