Theaterfahrt zum Himmegugga in die Zeltstadt Riedering
Das war ein besonderes Erlebnis! Unser Frauenbund auch mit männlichen Gästen, lud sich quasi selbst zu dem etwas kauzigen Himmegugga Hufnagl ein und besuchte ihn in seinem „Heiligtum“, seiner Werkstatt. Hier hauste er unter einem großen Sammasurium mit seiner Tochter Maria „Dischkursl“ und den „Dachrinnen-Siedlern“, den kleinen Geisterwesen, die alles noch a bisserl mehr auf den Kopf stellten als es eh schon war.
Die Freunde lachten über die kurios, brauchbaren Erfindungen des Himmegugga wie z.B. die Nudelkurbel zum Spaghettiessen, die Löffelumrührmaschine oder die Fingernägelfeilmaschine aus einer Nußmühle; so lebte er nur für sich und mit Tochter Maria als Telefonistin, die die Verbindung zur Außenwelt hielt und mit seiner großen Sehnsucht, wo ist Gott - gibt es ihn? Wie ist es im Universum und er bittet ständig die „Ausserirdischen“ ihn zu besuchen, seine Fragen zu beantworten, und dies unterstützt alles Maria durch ihren großartigen, himmlischen Gesang.
Besuch aber bekommt er von der Nachbarin, die ihn gern als Mann hätte, Anrufe aus dem „Weißen Haus“ bzgl. seiner Kontakte ins All und von Vereinsabordnungen wie z.B. den Schützen, Pfarrgemeinderat, Mütterverein etc.; alle möchten sie ihn wieder bei sich haben und entschuldigen sich bzgl. ihres Auslachens. Auch Maria stöhnt: „was tu ich nur mit meinem Vadda“, und holt sich Hilfe von Martina aus dem Publikum. Diese versucht alles, „raspelt Süßholz“, versucht es streng: „red mit deine Freind“, legt sich sogar zu ihm unter die Decke, was ihm im Nachhinein gar nicht schlecht gefiel, aber zunächst nichts half.
Die Sehnsucht zu wissen, was da draußen oben passiert trieb den Himmegugga weiter an und er sendete unaufhörlich Zeichen mit seiner Lichtmaschine; dazu ließ er Maria ihre Sehnsuchtslieder sogar in italienisch und französisch singen, doch erst auf bayrisch klappte es. Die Antwortlichter tanzten in der Werkstatt, ein Leuchtkranz setzte sich übers Haus, und dann war sie da, die Gestalt, das Wesen aus den fernen Galaxien.
Ängstlich, stotternd versuchten Vater und Tochter Kontakt aufzunehmen und waren überrascht, sie wurden verstanden, das Wesen sprach ihre Sprache – wie kann es sein? Es erklärte: „aus dem Herzen wenn man spricht, versteht man sich“; und „wo ist Gott“, frägt der Himmegugga, „hast du ihn gesehen“? Das Wesen erklärt: “ Wenn du verzeihst und liebst, dann kannst du ihn in deinem Herzen spüren!“ Nach Erfüllung der Aufgaben und mit Hilfe von Marias Berührung, ihrem wunderbar bewegenden Gesang, konnte sich das Außerirdische Wesen wieder in das All verabschieden.
Welch ein Wunder! – Und die Wirkung? – Der Vadda ging nach einem Telefonat, das er selbst entgegen nahm, mit seiner Erfindung des Schützenscheiben-Treffer-Trichters, zu den Kameraden ins Schützenheim!!!
Ein tiefsinniges, humoriges nach Gott und Freundschaft suchendes, berührendes Stück!
Text: Heinritzi, Foto: Ringsgwandl