Interreligiöse Friedensgebet
„Frieden für alle“ war auch dieses Mal das Anliegen derer, die zusammengekommen waren, um gemeinsam für den Frieden in der Welt zu beten. Wie dringlich dieses Anliegen ist, zeigte die rege Teilnahme an der Veranstaltung: alle aufgestellten Stühle waren besetzt, ebenso die mit Kissen belegten Treppenstufen. Auch Altbürgermeister Franz Heinritzi gehörte zu den Teilnehmern. Pastoralreferent Markus Brunnhuber eröffnete das Gebet, zu dem die beiden christlichen Kirchen und die islamische Glaubensgemeinde eingeladen hatten.
Für die christlichen Gemeinden sprachen Markus Brunnhuber, Edeltraud Heinritzi und Mathias Fritzsche, für die muslimische Vedat Dogan, Saltabas Fatih und Surek Adnan. Alle reflektierten die augenblickliche dramatische Situation in allen Ecken der Welt und alle baten inständig darum, dass die politischen Führer nicht müde werden, in Gesprächen für den Frieden zu wirken. Vedat Dogan nannte die Ukraine, den Nahen Osten, und auch Afrika, wo z.T. Gewalt und Terror herrschen. Edeltraud Heinritzi betonte, wie wichtig der Dialog zwischen den Religionen sei. Es gehe um den Frieden in Zelten, Häusern und Palästen. Imam Fatih Saltabas rezitierte auf Arabisch mehrere Suren des Koran und sprach die deutsche Übersetzung. Er richtete seine Worte an „Allah, außer dem es keinen Gott gibt“. Brunnhuber rief mit begleitenden Gitarrenklängen zu großer Zuversicht auf, dass der Friede kommen möge. Dann sollten die Menschen bereit stehen. „Gib uns die Kraft, diesen Weg zu gehen“.
Mathias Fritzsche von der evangelischen Kirchengemeinde sprach das ökumenische Friedensgebet: „Lehre uns, gerecht miteinander umzugehen. Wir wollen unsere Stimme erheben gegen Gewalt und Unrecht“. Edeltraud Heinritzi sprach von der Bedeutung des Wortes und wie wichtig es sei, welche Worte wir in unseren Herzen weiter wachsen lassen. Weitere weibliche Teilnehmerinnen äußerten sich zur Bedeutsamkeit, im Namen Jesu offen miteinander zu reden und die Kraft zur Versöhnung zu finden.
Das Gebet der Vereinten Nationen und das Lied „Shalom, Frieden für Alle“ bildeten wie immer den Abschluss der Veranstaltung. Man versprach einander, beim nächsten Friedensgebet wieder zusammenzukommen.
Seit Jahren findet diese Veranstaltung in der Aula der Holnstainer Schule statt. Gastgeberin und engagierte Teilnehmerin ist immer die Rektorin Birgit Splett, die auch dieses Mal anwesend war. Sie wird mit Schuljahresende in den Ruhestand gehen. Dies nahmen die Teilnehmer der Gebetsrunde zum Anlass, sich bei Frau Splett mit einem Blumenstrauß und herzlichen Worten zu bedanken. Zwei junge Frauen hatten für das leibliche Wohl gesorgt. Und so stand man noch geraume Zeit beisammen und ließ in entspanntem Gespräch die vergangenen Jahre Revue passieren.
Text/Foto: Ute Böswetter