Frauenbund Bruckmühl: Wallfahrt Maria Gern zu „Maria Hilf“
Besser hätte es nicht passen können, dass wir die diesjährige Wallfahrt zu „Maria Hilf“ nach Maria Gern unternommen haben, gewappnet mit den Fürbitten um den Frieden.
Mit fünfzig Personen, bis über die Gemeindegrenzen hinaus vollbesetzten Bus, starteten wir Frühmorgens gen Berchtesgaden. Zur Einstimmung auf diese Wallfahrt lasen wir den Text – „mit dem Hl. Christophorus auf dem Weg“, - mit dem uns Pfarrer Augustin Butacu begleitete, der selbst seinen Urlaub antrat. Sich auf den Weg machen ist vielfältig: „beruflich, in der Partnerschaft, zu den Kraftquellen, aber auch zum eigenen Ich ins eigene Innere“.
Am ersten Ziel unseres heutigen Weges: in 700 m Höhe liegt die Kirche Maria Gern im gleichnamigen Gebiet Gern. Auf einem kleinen Hügel steht dieses Barockkleinod mit Blick auf den Watzmann. Ihre äußere Besonderheit – der mittige Zentralbau hat das Dach eines Rundzeltes - . Betreten wir das Innere umfangen uns Girlanden und Putti in prächtigstem Rockoko pur, mit dem Marienzyklus in vierundzwanzig Kartuschen an der Decke. Der aus Nußbaumholz geschnitzte Hochaltar und seine Begleitpersonen sind Kunstwerke Berchtesgadener Schnitzer – links und rechts von Maria stehen die Eltern Joachim und Anna, über ihr der Erzengel Michael das Böse bekämpfend, mit der Besonderheit – es hat ein Frauenbein - . Zentral steht das Gnadenbild Maria mit dem Kind, das sich an sie schmiegt und nach ihr greift – Maria Hilf – ist die Aussage des von Wolfgang Huber geschnitzten Gnadenbildes, das wir heute in Seidenkleider gehüllt kennen; passend zu den verschiedenen Anlässen. In der Advents- und Fastenzeit steht die Madonna mit dem Kind in ihrem edlen geschnitzten Ursprung, leicht farblich getönt an ihrem zentralen Platz.
Die erste Verehrung eines Bildstockes war bereits 1600; durch die steigende Anzahl der Pilgerströme wurde 1708 an heutiger Stelle eine Kirche aus Stein und somit für Hubers Gnadenbild ein Haus errichtet, das nach vielen Renovierungen und Restaurierungen, das Aussehen von heute erlangte.
In diesem beschaulichen der Maria geweihten Gotteshaus erwartete und empfing uns Pater Fidelis mit dem wir gemeinsam eine wunderbare, stimmige und segensreiche Eucharistie feierten. Pater Fidelis‘ Predigtgedanken befassten sich mit Maria als starke Frau an der Seite ihres Sohnes, immer ihre Aufgaben im Blickfeld. Der Frieden war ein weiteres Thema und Benedikt von Nursia, dessen Patronatstag war. Zwei unserer Frauen lasen Lesung sowie die Fürbitten, in denen um den Weltfrieden gebeten wurde. Die Organistin Frau Nestle begleitete uns bei passend ausgesuchten Liedern mit dem Abschluss – „Maria breit den Mantel aus“ -.
Nicht nur Geist und Seele brauchen Nahrung, sondern auch der Körper; so bekam dieser Stärkung im nebenan gelegenen Gasthof Gern, um uns danach zum zweiten Ziel der Wallfahrt aufzumachen.
Über Berchtesgaden führte uns der Weg in die Ramsau, vorbei an der Abzweigung zur „Maria am Kunterweg“ und an dem Photo berühmten „Ramsaukircherl“. Wir fahren weiter und haben stets den zurecht benannten „Zauberwald“ an der rechten Seite; bis wir ihn dann entdecken – den „Hintersee“, unser Abschlussziel. Traumhaft liegt er da, eingebettet in sanfte Hügel und dem verschiedenen Grün des Zauberwaldes, die sich im klaren Wasser widerspiegeln. Über Allem aber steht majestätisch und mächtig der Hochkalter. Das war der richtige Ort um die Wallfahrt zu komplimentieren. Wasser treten, ein Gang am Gestade des Sees oder der Besuch des Schattens spendenden „Zauberwaldes“ waren die Aktionen der Wallfahrenden nach dem Genuss von Kafeé und Kuchen oder anderen Köstlichkeiten und erfrischenden Getränken. Traumhaft war dieser Nachmittag - Körper, Geist und Seele erfuhren ein weiteres mal Freude, Stärkung, Ruhe und Zuversicht!
Souverän beherrschte der Fahrer seinen Bus und so fuhr er uns zielstrebig Richtung Heimat, und wir bedankten uns mit einem Gebet bei unserer Allmacht für diese erbauliche Wallfahrt.
Text: Edeltraud Heinritzi, Foto: Ute Janker