Frauenbund Bruckmühl: Adventsandacht
„Gaudete, freuet Euch“: diesen Namen trägt der dritte Sonntag im Advent, und alle Gläubigen wissen, dass es jetzt bis zum Feste der Geburt Jesu nicht mehr weit ist. Den Samstagnachmittag vor Gaudete hatte der katholische Frauenbund Bruckmühl für seine Adventsandacht gewählt. Es wurde eine Veranstaltung, die von Hoffnung und Optimismus geprägt war. Den geistlichen Rahmen und göttlichen Segen gab Pfarrer Augustin Butacu mit seinen persönlichen Worten und biblischen Texten. Seine Lesung stammte aus dem Buch Jesaia mit dem Text vom Geist der Einsicht. Die feierliche musikalische Umrahmung wurde von drei Musikern gestaltet: Karl Vater Truhenorgel, Hans Eham Klarinette und Irmgard Steininger Geige. Zudem erklang die volltönende Stimme von Karl Vater mit dem Lied „Tauet Himmel“ zwischen den Begrüßungen des Pfarrers und der Frauenbund-Vorsitzenden. Dieses Lied - zum ersten Male publiziert im Jahr 1777 - beinhaltet wie kaum ein anderes das verzweifelte Warten auf den Erlöser.
Die von der Vorsitzenden Anni Niedermair vorgetragene Geschichte „Weihnachtssterne“ erzählt von Nachbarn, die sich wegen kleiner Missverständnisse entzweit hatten und durch eine versehentlich falsch abgestellte Blume erneut zusammengeführt werden. Wenn man den guten Willen besitzt, können Feindseligkeiten auch wieder aus dem Weg geräumt werden, verdeutlicht uns diese Erzählung. Weitere Gedichte und kurze Geschichten gestalteten den Nachmittag. Es trugen vor: Emmi Geiger „Tür im Advent“, Ute Janker „Kerzen“, Uschi Fuchs „S‘Christkindl“, Lydia Keller „Christnacht“ und Erika Bannert „Vier Kerzen“. In der Parabel von den vier Kerzen werden drei Kerzen mit den Namen Glaube, Liebe und Frieden angezündet, aber alle erlöschen nach kurzer Zeit wieder. Die vierte mit dem Namen Hoffnung hat so eine starke Flamme, dass die anderen drei aufs Neue entzündet werden und dauerhaft brennen.
Das bekannte Stück „Wer klopfet an“ trugen Edeltraud Heinritzi und Lydia Keller mit einer wesentlichen Änderung vor: in einer Schulaufführung bringt es der kleine Bolliger in der Rolle des Wirts nicht fertig, das Herberge suchende Paar abzuweisen, sondern ruft statt dessen: „Ja, kommt‘s nur rein, Ihr lieben Leut!“ Anschließend vom Regisseur zur Rede gestellt, sagt der Junge, er habe nicht anders gekonnt, die Zwei hätten ihm so leid getan. Welch eine tröstliche Version, auch wenn es sich in der Wirklichkeit anders abgespielt hat.
Mit ihren abschließenden Worten dankte Anni Niedermair allen Mitwirkenden und zog ein Resumee der Einkünfte durch das Adventsgesteckbinden. Der Erlös von 700 Euro, aufgestockt vom Frauenbund auf 1000 Euro, geht an die Organisation „Donum Vitae“. Auch erwähnte sie die Veranstaltungen des Frauenbundes, die unter den Coronabedingten Vorsichtsmaßnahmen im letzten Jahr hatten stattfinden können. Anschließend gab es noch einen letzten Gesangsvortrag von Karl Vater: das Lied vom „Engel des Herrn“, der die frohe Botschaft bringt, María solle die Mutter Gottes sein.
Nach dem Dank und Segen durch Pfarrer Butacu verließen die Besucherinnen und Besucher die durch Kerzen festlich erleuchtete Kirche.
Ute Böswetter