Frauenbund Bruckmühl: Adventfahrt zur Krippe nach Tuntenhausen
Siebenundzwanzig Frauen trafen sich in Tuntenhausen um unter der Leitung von Frau Merk das Kleinod, die Barock Krippe im Museum zu besichtigen, die sich in einem Glanzvollen, Restaurierten Zustand zeigt. Die Krippe kam etwa 1678 als Stiftung aus dem Hause Wittelsbach, des Kurfürsten Ferdinand Maria in die Obhut der ansässigen Augustiner Chorherrn.
Die meisten Figuren sind geschnitzt und beweglich; sind es Hirten und Landvolk tragen sie die Tiroler Landestracht, die Schergen des Kindermordes die Uniform der Panduren und die Cherubin und Seravin sowie alle hochherrschaftlichen Figuren sind mit kostbarsten barocken Prokatkostümen versehen.
Die Hauptszenen der Krippe sind im Ablauf von Verkündigung, Geburt, Besuch der Könige mit riesigem Gefolge, der Bethlehemitische Kindermord, der zwölfjährige Jesus im Tempel, die Hochzeit zu Kana, die Heilung im Hause des Hauptmannes sowie Jesus auf dem See Genezareth. Wie in den großen Barockkrippen üblich ist auch in dieser eine Dult mit ihren Marktständen aufgebaut – vom Bäcker zum Fleischer bis zum Hafner mit seinen bayrischen irdenen Gefäßen, Wachszieher und vieles mehr. Vertieft man sich in diese Szenerie bleibt man unweigerlich im Zentrum – der Geburt Jesu, der Hl. Familie – hängen und glaubt dabei die Musik aus dem Saal der Hochzeit zu Kana zu hören.
Eine großartige Besonderheit sind die Kulissenarbeiten wie z. B. Palmen, Zelte, Wasser etc. sie sind aus Papier und mit Kalkkaseinfarben bemalt; für Schlösser, Tempel oder Kirchen wurde z.B. die Domstadt Salzburg als Vorbild genommen. Machen die Blicke noch einen Sprung in die oberste Ebene, entdecken sie zwei Szenen aus dem Alten Testament: den brennenden Dornbusch und Abraham, der sein Schwert über seinen Sohn Isaak zückt und vom Engel am Opfermord gehindert wird.
So war auch dieses Jahr die Fahrt zu einer Barockkrippe eine gelungene Adventsaktion.
Text: Heinritzi, Foto: Janker