Pfarrverbandsfahrt 2023
„Was wollt Ihr denn in Leipzig??“ – Diese Frage wurde des Öfteren gestellt, wenn die Rede war von der 7. Mehrtagesfahrt des Pfarrverbandes Bruckmühl/Vagen vom 30. Sept. bis 03. Oktober 2023 (Tag der Einheit). Leipzig also. Die 46 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dieser von Martin Kramer und Christa Binder trefflich organisierten Reise in den Osten Deutschlands waren überrascht. Leipzig ist wahrhaft eine der schönsten Städte im Osten der Republik: Viel Grün mit breiten Straßen, beeindruckenden Palästen und Häusern, gut geregeltem Verkehr und liebenswürdigen Menschen. Klar, es gibt Nachholbedarf – doch die Schönheit der Stadt überwiegt.
Die Reise führte durch waldreiche Landschaften mit beeindruckenden Windparks und Solarfeldern auf der A9 Richtung Berlin vorbei an der Brücke der Deutschen Einheit über die ehemalige innerdeutsche Grenze Ost/West zum ersten größeren Halt in Naumburg mit dem geschichtsträchtigen Dom. Diese imposante Kirche mit zwei Lettnern, Elisabethkapelle und Krypta gehört einer Stiftung, neben Gottesdiensten finden hier auch Konzerte und andere Veranstaltungen statt. – Zum Abendessen im Seaside Park Hotel mitten in Leipzig wurde die Gruppe in den „Steaktrain“ mit Anmutung an einen Speisewagen im Orient-Express erwartet.
Die Stadtrundfahrt am nächsten Tag führte in abwechslungsreicher Route vorbei an den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt wie: Stadion mit 45.000 Plätzen, der Arena (Deutsche Hochschule für Kultur und Sport), dem Karl-Heine-Denkmal, Probsteikirche und dem 1913 eingeweihten Völkerschlachtdenkmal, errichtet zur Erinnerung an die Napoleonische Zeit. Rathausturm, Oper, Gewandhaus, Thomaskirche – es gibt viel zu entdecken in dieser pulsierenden, sauberen Stadt. – Auf der Fahrt nach Dessau weite gepflegte Felder, ein zum Ausstellungsort umgestaltetes Braunkohlekraftwerk, gepflegte Seniorenresidenzen, Bauhausmuseum. Dessau, im März 1945 durch 1200 t britische Bomben zerstört, versteht sich als Gartenstadt. Bereits im 18. Jh. durch Fürst Franz großflächig angelegte Parklandschaften bieten heute ausgedehnte naturnahe Erholungsmöglichkeiten, was man auf der gemütlichen Bootsfahrt durch den Wolfskanal im Gartenreich Dessau-Wörlitz genießen kann.
Die Morgenandacht am Rückreisetag nach einer Führung durch die riesige, sehr moderne Probsteikirche St. Trinitatis hielt Markus Brunnhuber; ein Besuch der Autobahnkirche Himmelkron mit anschließender Einkehr im nahen Gasthaus bildete den Abschluss einer ausgesprochen informativen und harmonisch verlaufenden Reise.
Es gäbe noch viel zu erzählen. Die Gästeführerinnen waren gut informiert, aufgeschlossen und bestrebt, die Zeit zwischen Kriegsende und Wende sanft auszublenden und dem Besucher die historisch wichtigen Aspekte der Region nahezubringen; Alltagsbegegnungen besonders mit jungen Leuten waren sehr positiv, ausgesprochen freundlich und humorvoll. Peinlich-störend wurden die vielen Graffitis an den wunderschönen Häusern empfunden – das ist der Großstadt allgemein geschuldet, auch hierzulande. – Ein besonderer Dank geht an die Organisatoren der Reise Martin Kramer und Christa Binder, der Fa. Reisberger und dem Fahrer Alex, der die Gruppe mit großer Umsicht, souveräner Fahrweise aufgeschlossen und fröhlich durch die Tage geleitete.
Grete Kissel