Was macht eigentlich ein Dekanatsreferent?
Seit 1. Juni 2022 gibt es für die Dekanate Bad Aibling, Chiemsee und Rosenheim einen eigenen Referenten. Mit 19.5 Wochenstunden, einer halben Stelle, wurde ich hierfür angewiesen.
Seitdem höre ich oft die Frage, was denn ein Dekanatsreferent mache.
Eine berechtigte Frage, denn eine solche Stelle gab es bisher in der Diözese nicht. Sie wurde als Unterstützung für den (zwischenzeitlich einen) Dekan der drei Dekanate, Domkapitular Daniel Reichel, geschaffen. Denn dieser ist in unserem Dekanat Bad Aibling auch Dienstvorgesetzter für das Leitungsteam im Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus, dem ehemaligen Pilotprojekt der Region Süd. Das Besondere ist hier, dass auch Ehrenamtliche in der Pfarrverbandsleitung tätig sind, dafür aber kein Priester mehr, der bisher Dienstvorgesetzter war.
Konkret benannt wurde dabei in der Stellenausschreibung die Unterstützung des Dekans in der Wahrnehmung seiner Leitungs- und Führungsverantwortung durch
- die Leitung des Dekanatsbüros,
- der Mitarbeit in der strategischen Weiterentwicklung der Dekanate,
- Mitverantwortung der Dekanatskonferenzen und
- Wahrnehmung übergeordneter Aufgaben in Vertretung des Dekans.
Die Unterstützung ist auch deshalb angesagt, da sich personell durch den Personalplan 2030 in den Seelsorgeteams derzeit sehr viel verändert: Hauptamtlichen-Stunden werden aufgrund rückläufiger Zahlen der Seelsorgenden stark gekürzt werden, dafür gibt es neue Stellen auf überpfarrverbandlicher Ebene z.B. für Jugend-, Kranken- und Seniorenpastoral. Diese großen Veränderungen gilt es zu begleiten und Lösungen bei entstehenden Problemen zu finden.
Eine anstehende Frage ist auch die möglichst effektive Gestaltung von hilfreichen Kooperationen in unseren fünf Dekanaten im Landkreis Rosenheim (Wasserburg und Inntal sind die weiteren Dekanate im Landkreis), sei es unter den hauptamtlichen Seelsorgenden, aber auch mit den ehrenamtlichen Vorständen der Pfarrverbands- und Dekanatsräten und den ökumenischen Kolleg:innen.
Eine interessante Herausforderung, da es hierfür keine Blaupause, keine bewährten Modelle gibt!
Die katholische Kirche in der Region in die Zukunft zu begleiten und Glaubensweitergabe und so das Reich Gottes zu fördern, motiviert mich sehr für dieses neue Aufgabenfeld.
Markus Brunnhuber